Diamond Version - CI
Nach den 5 EPs haben Diamond Version jetzt also ihre klangliche Corporate Identity veröffentlicht. Einige der Titel hatten sie schon auf den EPs herausgebracht und wahren so den Eindruck von Kontinuität auch in der Musik. Auf der Langstrecke des Albums klingt das Chemnitzer Duo entschieden: tanzbar und klangsuchend.
Lichtenstein veröffentlichte ab 1910 Gedichte und Prosa. Er dichtet von Varieté-Besuchen, von leichten Mädchen, von Trunkenheit und Homosexualität (»Zu der Geliebten sehnt sich eine Dame«) und macht dabei, wie sein Bruder im Geiste, Jakob van Hoddis, der Sprache Beine. Dabei entsteht zwar ein zeitgemäßes Portrait der Stadt (»Wie Schreibmaschinen klappen Droschkenhufe«), aber er gerät nicht nur durch die Wahl seiner Themen in Widerspruch zum Selbstbild der Gesellschaft.
Friedrich Hölderlin gehörte zu den unglücklichen Künstlern, deren Lebenslauf den Gemeinplatz eines Zusammenhangs von Genie und Wahnsinn nährt. Ein Zusammenhang der vor allem durch das seltsame Vorgehen entsteht, aus der Biographie, die ja nichts weiter ist als eine Interpretation des Lebenslaufs, Hinweise zur Deutung des Werks zu gewinnen. (Wie viele Katzen beißen sich da eigentlich in den Schwanz?)
Heine war nicht nur Zeit seines Lebens in Deutschland umstritten. Gründe für sein Dasein als Außenseiter wurden und werden viele genannt: Man warf ihm seine jüdische Herkunft vor, stieß sich an seiner Streitbarkeit, sah in ihm einen Sozialisten, kreidete ihm an, sich in Paris niedergelassen zu haben - beim Erbfeind (so hieß das lange Zeit), und zensierte seine Texte, weil sie zu frivol waren oder gar die Obrigkeit verspotteten - ein Sakrileg im preußisch geprägten Untertanenstaat.
Jakob van Hoddis dürfte vor allem für sein Gedicht »Weltende« (»Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut«) bekannt sein. Im Netz finden sich mit etwas Suchen immerhin 33 seiner Gedichte, die hier in einem E-Book zusammengestellt sind.