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  <title>Gegen Norden</title>
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<body>

<h3>Gegen Norden</h3>

<p>
Die braunen Segel blähen an den Trossen,<br />
Die Kähne furchen silbergrau das Meer.<br />
Der Borde schwarze Netze hangen schwer<br />
Von Schuppenleibern und von roten Flossen.</p>

<p>
Sie kehren heim zum Kai, wo raucht die Stadt<br />
In trübem Dunst und naher Finsternis.<br />
Der Häuser Lichter schwimmen ungewiß<br />
Wie rote Flecken, breit, im dunklen Watt.</p>

<p>
Fern ruht des Meeres Platte wie ein Stein<br />
Im blauen Ost. Von Tages Stirne sinkt<br />
Der Kranz des roten Laubes, da er trinkt,<br />
Zur Flut gekniet, von ihrem weißen Schein.</p>

<p>
Es zittert Goldgewölke in den Weiten<br />
Vom Glanz der Bernsteinwaldung, die enttaucht<br />
Verlorner Tiefe, wenn die Dämmerung raucht,<br />
In die sich gelb die langen Äste breiten.</p>

<p>
Versunkne Schiffer hängen in den Zweigen.<br />
Ihr langes Haar schwimmt auf der See wie Tang.<br />
Die Sterne, die dem Grün der Nacht entsteigen,<br />
Beginnen frierend ihren Wandergang.</p>

</body>
</html>