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  <title>Columbus</title>
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<body>

<h3>Columbus</h3>

<p class="subtitle">
12. Oktober 1492</p>

<p>
Nicht mehr die Salzluft, nicht die öden Meere,<br />
Drauf Winde stürmen hin mit schwarzem Schall.<br />
Nicht mehr der großen Horizonte Leere,<br />
Draus langsam kroch des runden Mondes Ball.</p>

<p>
Schon fliegen große Vögel auf den Wassern<br />
Mit wunderbarem Fittich blau beschwingt.<br />
Und weiße Riesenschwäne mit dem blassern<br />
Gefieder sanft, das süß wie Harfen klingt.</p>

<p>
Schon tauchen andre Sterne auf in Chören,<br />
Die stumm wie Fische an dem Himmel ziehn.<br />
Die müden Schiffer schlafen, die betören<br />
Die Winde, schwer von brennendem Jasmin.</p>

<p>
Am Bugspriet vorne träumt der Genueser<br />
In Nacht hinaus, wo ihm zu Füßen blähn<br />
Im grünen Wasser Blumen, dünn wie Gläser,<br />
Und tief im Grund die weißen Orchideen.</p>

<p>
Im Nachtgewölke spiegeln große Städte,<br />
Fern, weit, in goldnen Himmeln wolkenlos,<br />
Und wie ein Traum versunkner Abendröte<br />
Die goldnen Tempeldächer Mexikos.</p>

<p>
Das Wolkenspiel versinkt im Meer. Doch ferne<br />
Zittert ein Licht im Wasser weiß empor.<br />
Ein kleines Feuer, zart gleich einem Sterne.<br />
Dort schlummert noch in Frieden Salvador.</p>

</body>
</html>