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  <title>Die Ruhigen</title>
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<body>

<h3>Die Ruhigen</h3>

<p class="dedication">
Ernst Balcke gewidmet</p>

<p>
Ein altes Boot, das in dem stillen Hafen<br />
Am Nachmittag an seiner Kette wiegt.<br />
Die Liebenden, die nach den Küssen schlafen.<br />
Ein Stein, der tief im grünen Brunnen liegt.</p>

<p>
Der Pythia Ruhen, das dem Schlummer gleicht<br />
Der hohen Götter nach dem langen Mahl.<br />
Die weiße Kerze, die den Toten bleicht.<br />
Der Wolken Löwenhäupter um ein Tal.</p>

<p>
Das Stein gewordene Lächeln eines Blöden.<br />
Verstaubte Krüge, drin noch wohnt der Duft.<br />
Zerbrochne Geigen in dem Kram der Böden.<br />
Vor dem Gewittersturm die träge Luft.</p>

<p>
Ein Segel, das vom Horizonte glänzt.<br />
Der Duft der Heiden, der die Bienen führt.<br />
Des Herbstes Gold, das Laub und Stamm bekränzt.<br />
Der Dichter, der des Toren Bosheit spürt.</p>

</body>
</html>