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  <title>Der Gott der Stadt</title>
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<body>

<h3>Der Gott der Stadt</h3>

<p>
Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.<br />
Die Winde lagern schwarz um seine Stirn.<br />
Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit<br />
Die letzten Häuser in das Land verirrn.</p>

<p>
Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal,<br />
Die großen Städte knieen um ihn her.<br />
Der Kirchenglocken ungeheure Zahl<br />
Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.</p>

<p>
Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik<br />
Der Millionen durch die Straßen laut.<br />
Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik<br />
Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.</p>

<p>
Das Wetter schwält in seinen Augenbrauen.<br />
Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt.<br />
Die Stürme flattern, die wie Geier schauen<br />
Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.</p>

<p>
Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust.<br />
Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt<br />
Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust<br />
Und frißt sie auf, bis spät der Morgen tagt.</p>

</body>
</html>