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+++ b/OEBPS/Text/der-ewige-tag/33-herbst.html
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+ <title>Herbst</title>
+</head>
+<body>
+
+<h3>Herbst</h3>
+
+<p>
+Die Faune treten aus den Wäldern alle,<br />
+Des Herbstes Chor. Ein ungeheurer Kranz.<br />
+Die Hände haltend, springen sie zum Schalle<br />
+Der Widderhörner froh zu Tal im Tanz.</p>
+
+<p>
+Der Lenden Felle schüttern von dem Sturze,<br />
+Die weiß und schwarz wie Ziegenvließ gefleckt.<br />
+Der starke Nacken stößt empor das kurze<br />
+Gehörn, das sich aus rotem Weinlaub streckt.</p>
+
+<p>
+Die Hufe schallen, die vom Horne starken.<br />
+Den Thyrsus haun sie auf die Felsen laut.<br />
+Der Paian tönt in die besonnten Marken,<br />
+Der Brustkorb bläht mit zottig schwarzer Haut.</p>
+
+<p>
+Des Waldes Tiere fliehen vor dem Lärme<br />
+In Scharen flüchtig her und langem Sprung.<br />
+Um ihre Stirnen fliegen Falterschwärme,<br />
+Berauscht von ihrer Kränze Duft und Trunk.</p>
+
+<p>
+Sie nahn dem Bache, der von Schilf umzogen<br />
+Durch Wiesen rauscht. Das Röhricht läßt sie ein.<br />
+Sie springen mit den Hufen in die Wogen<br />
+Und baden sich vom Schlamm der Wälder rein.</p>
+
+<p>
+Das Schilfrohr tönt vom Munde der Dryaden,<br />
+Die auf den Weiden wohnen im Geäst.<br />
+Sie schaun herauf. Ihr Rücken glänzt vom Baden<br />
+Wie Leder braun und wie von Öl genäßt.</p>
+
+<p>
+Sie brüllen wild und langen nach den Zweigen.<br />
+Ihr Glied treibt auf, von ihrer Gier geschwellt.<br />
+Die Elfen fliegen fort, wo noch das Schweigen<br />
+Des Mittagstraums auf goldnen Höhen hält.</p>
+
+</body>
+</html>