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diff --git a/OEBPS/Text/der-ewige-tag/11-die-daemonen-der-staedte.html b/OEBPS/Text/der-ewige-tag/11-die-daemonen-der-staedte.html new file mode 100644 index 0000000..f6ccd6f --- /dev/null +++ b/OEBPS/Text/der-ewige-tag/11-die-daemonen-der-staedte.html @@ -0,0 +1,88 @@ +<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?> +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> +<head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" /> + <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" /> + <title>Die Dämonen der Städte</title> +</head> +<body> + +<h3>Die Dämonen der Städte</h3> + +<p> +Sie wandern durch die Nacht der Städte hin,<br /> +Die schwarz sich ducken unter ihrem Fuß.<br /> +Wie Schifferbärte stehen um ihr Kinn<br /> +Die Wolken schwarz vom Rauch und Kohlenruß.</p> + +<p> +Ihr langer Schatten schwankt im Häusermeer<br /> +Und löscht der Straßen Lichterreihen aus.<br /> +Er kriecht wie Nebel auf dem Pflaster schwer<br /> +Und tastet langsam vorwärts Haus für Haus.</p> + +<p> +Den einen Fuß auf einen Platz gestellt,<br /> +Den anderen gekniet auf einen Turm,<br /> +Ragen sie auf, wo schwarz der Regen fällt,<br /> +Panspfeifen blasend in den Wolkensturm.</p> + +<p> +Um ihre Füße kreist das Ritornell<br /> +Des Städtemeers mit trauriger Musik,<br /> +Ein großes Sterbelied. Bald dumpf, bald grell<br /> +Wechselt der Ton, der in das Dunkel stieg.</p> + +<p> +Sie wandern an dem Strom, der schwarz und breit<br /> +Wie ein Reptil, den Rücken gelb gefleckt<br /> +Von den Laternen, in die Dunkelheit<br /> +Sich traurig wälzt, die schwarz den Himmel deckt.</p> + +<p> +Sie lehnen schwer auf einer Brückenwand<br /> +Und stecken ihre Hände in den Schwarm<br /> +Der Menschen aus, wie Faune, die am Rand<br /> +Der Sümpfe bohren in den Schlamm den Arm.</p> + +<p> +Einer steht auf. Dem weißen Monde hängt<br /> +Er eine schwarze Larve vor. Die Nacht,<br /> +Die sich wie Blei vom finstern Himmel senkt,<br /> +Drückt tief die Häuser in des Dunkels Schacht.</p> + +<p> +Der Städte Schultern knacken. Und es birst<br /> +Ein Dach, daraus ein rotes Feuer schwemmt.<br /> +Breitbeinig sitzen sie auf seinem First<br /> +Und schrein wie Katzen auf zum Firmament.</p> + +<p> +In einer Stube voll von Finsternissen<br /> +Schreit eine Wöchnerin in ihren Wehn.<br /> +Ihr starker Leib ragt riesig aus den Kissen,<br /> +Um den herum die großen Teufel stehn.</p> + +<p> +Sie hält sich zitternd an der Wehebank.<br /> +Das Zimmer schwankt um sie von ihrem Schrei,<br /> +Da kommt die Frucht. Ihr Schoß klafft rot und lang<br /> +Und blutend reißt er von der Frucht entzwei.</p> + +<p> +Der Teufel Hälse wachsen wie Giraffen.<br /> +Das Kind hat keinen Kopf. Die Mutter hält<br /> +Es vor sich hin. In ihrem Rücken klaffen<br /> +Des Schrecks Froschfinger, wenn sie rückwärts fällt.</p> + +<p> +Doch die Dämonen wachsen riesengroß.<br /> +Ihr Schläfenhorn zerreißt den Himmel rot.<br /> +Erdbeben donnert durch der Städte Schoß<br /> +Um ihren Huf, den Feuer überloht.</p> + +</body> +</html> |