ERWACHSENHEIT

Der so tief und groß und innen, dieser Baum, vor mir steht.
Wie ein überallhin abgewendetes Gebet,
Und als wüchse er so still, so rauschend, weil er fleht:
Macht mich abwärts blicken und durchsuchen meine Hände
 . . Ob kein Zucken mehr in diesen wachen sich befände.
 . . Doch ich weiß nur, wie sie abends sich vor Kälte reiben,
Gar nicht mehr, dem Dunkel huldigend, auf weißer Decke bleiben.
Gleich in eine eigne Schwüle schleichen . . und mit der sich falten,
Dort mit selbstbewilligter Erhörung schimpflich schalten:
Aber dann wie Lava hoffnungslos erkaltend nach Vergießen
Und mit Tränen, schnell veraltend, denk ich an das ferne Niederfließen
Blanker Himmel, . . als mich diese Hände noch nicht kannten.
Reine Finger ihren Gott umarmten wie den Lehrer und Verwandten . .
Ach und du, der sich zu jedem Plane planlos braucht,
Alle Glauben zu Genuß verbraucht
– Das bist wirklich du gewesen, dem nach bloßem Amen
Die gewünschten Träume alle eilig kamen . . ?