WELTJAMMER

Wie sie heulen, wie sie flennen,
Wie sie sich geschäftig rackern!
Leben heißt den armen Knackern
Jammern und nach Gelde rennen.

Schätze haben, meint der Reiche,
Macht nicht glücklich und zufrieden.
Nur die Gründe sind verschieden,
Doch die Sorge bleibt die gleiche.

Keine haben, meint der Arme,
Schafft erst recht Verdruß und Trauer!
König, Dame, Magd und Bauer —
Alles stöhnt, daß Gott erbarme.

Ich nur lache. Gräßlich öde
Dünkt mich Welt und Mensch und Leben.
Muß denn alles wimmern, beben? —
Gott ist doch ein Erztragöde! — —

Derweil ich erhaben gähne
Ob dem Jammern und dem Weinen,
Kugelt mir aus meinem einen
Äuglein eine dicke Träne.