DIE TÄNZERIN IN DER GEMME

ROBERT JENTZSCH GEWIDMET

Lange verschlossen, tief im runden Steine
Mit einem Trauerbaum und dünnen Zweigen,
Noch hebt sie um den Hals den sanften Schleier
Und geht im Tanz dahin in stiller Feier.

Immer noch fort, wo schon die Götter gestorben
Über den Inseln, und draußen gezogen
Ist das Meer unter schläfrigen Wolken,
Unter dem Ufer murrte die Woge.

Orpheus ging einst. Und sie sann seiner Schritte
Durch die Schluchten herunter zur Ebene,
Da sie lag im Schilf mit den wolligen Herden.
Aber ferne ging die Flöte des Gottes.

Über der grünen Ruhe der toten Fluren,
Die so einsam sang ihre Traurigkeit
Grauer Gewölbe über die Weiden weit,
Wo die Tiere gingen mit tiefem Horne.